2008 ungefähr begann ein leichtes Kribbeln im Nacken, nur wahrnehmbar bei Berührung. Hierbei dachte ich mir nichts. Als es dann den Arm hinabwanderte dachte ich an eine Nackenverspannung oder so. Dann verschwand es wieder und ich vergaß das wieder. Kurz danach fing das Kribbeln aber in der linken Hüfte an, wanderte das Bein hinab bis zur Fußsohle. Es fühlte sich nicht wie dauerhaftes Kribbeln an. Nur bei Berührung war es zu spüren. Nichts wo man sich sorgen würde.  

Ich die ich nie Kopfschmerzen hatte plagte mich plötzlich nach einer Erkältung mit erheblichen Kopfschmerzen herum. Diese waren sehr lokal begrenzt, so über dem linken Auge. Mein Hausarzt schrieb mich damals krank, fand jedoch keine Ursache. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass er mich nicht ernst nahm. Schmerzmittel halfen nicht wirklich. Dann passierte etwas, wo ich am eigenen Leib erfahren durfte, dass Ärzte manchmal auch nicht hilfreich sind. Ich stand in gebückter Haltung um meine Arbeitsschuhe zuzubinden, als es ein schmatzendes Geräusch in meiner Nase gab und mir lief ein übelriechende gelbliche Flüssigkeit heraus. Und auf der Stelle hörten die Kopfschmerzen auf. Als hätte es sie nie gegeben. Wohl ein Überbleibsel der Erkältung, Nebenhöhle vereitert. Dies hatte nichts mit der MS zu tun, aber mit meinem damaligen Hausarzt.    

Denn im Laufe des Jahres 2010 wurde das Missempfindung in den Füßen deutlich stärker. Nicht mehr nur links, sondern abgeschwächter auch im rechten Fuß. Als hätte ich einen Fremdkörper zwischen Zehen und Fußballen, wenn ich die Zehen zusammenkrümmte. Das beunruhigte mich dann doch etwas und ich suchte den Hausarzt wieder auf.

Der Arzt hörte sich meine Beschreibung an und meinte ich solle mal zur Physiotherapie, Rücken strecken, wahrscheinlich durch Fehlhaltung sei wohl ein Nerv etwas eingeklemmt.  Ok, so ohne Untersuchung, war ich doch etwas skeptisch, vor allem wegen der Kopfschmerzgeschichte. Aber irren kann ja jeder mal, daher in guter Hoffnung eine Physio aufgesucht.

Entsprechend war diese nicht von Erfolg gekrönt. Die Missempfindungen in den Füßen blieben. Es wurden dann Blutuntersuchungen gemacht und der Arzt meinte meine Schilddrüse könnte die Ursache sein. Ich bekam also Tabletten, die dem entgegenwirken sollten. (Fragt mich nicht nach Über oder Unterfunktion, das weiß ich wahrlich nicht mehr)

Nahm also artig täglich eine Tablette, es änderte sich aber nichts. Als der Arzt mir dann bei einem neuen Termin den Rücken zudrehte während er mit mir sprach und nur auf seinen PC starrte, dachte ich es wäre vielleicht an der Zeit mich nach einem andern Arzt umzuschauen. Diese Praxis hat sich mit den Jahren von einer normalen Hausarzt Praxis zu einer Patientendurchschleuse mit unfreundlichem Umgang gewandelt. Das konnte man deutlich spüren. Eine Konsultation dauerte, wenn es hoch kam 2-3 Minuten. Die Wartezeiten trotz Termin deutlich länger.

Vor allem, die Missempfindungen waren stärker geworden, es war kein Kribbeln mehr, sondern regelrechte Taubheitsgefühle. Und dann geschah 2012 etwas, was mir zunehmend Sorgen machte. Mit meinem Mann im Urlaub, in Spanien machten wir einen Spaziergang auf Gibraltar. Dort war ein Bürgersteig der im Gegensatz zur Straße nur eine leichte Erhöhung aufwies. Das kann höchstens ein Zentimeter Höhenunterschied gewesen sein. Es war ja teilweise auch Fußgängerzone. Aber mein Linker Fuß konnte beim drauftreten den Höhenunterschied nicht wahrnehmen und knickte einfach um und ich bin ein paar Mal einfach hingefallen. Mein Mann war ganz irritiert und die Leute halfen mir erschrocken wieder auf. Ich hatte einfach nicht gefühlt, dass da eine Kante war. Und nun begann ich mir richtig Sorgen zu machen. Auch wenn ich es zunächst für mich behielt.

Fortsetzung folgt…

Der lange Weg bis zur Diagnose…. (Teil 2)

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